Anna Calvi

Anna Calvi

KonzertArena

Es ist kaum vorstellbar, dass die ausdrucksstarke britische Sängerin Anna Calvi einst ihrem wichtigsten Instrument – ihrer Stimme – nicht vertraute beziehungsweise ihr nichts zutraute. Dass sie überhaupt erst spät mit dem Singen anfing, während des Musikstudiums akribischst ihre Technik trainierte und zu Karrierebeginn wegen starker Selbstzweifel Konzerte abbrach. Denn es ist insbesondere diese volle, durchdringende Stimme, der man sich beim Hören ihrer dramatischen Indierockpop-Songs kaum entziehen kann.

„70's: Patti Smith, 90's: PJ Harvey … and now Anna Calvi“, so ein Internet-Kommentar, welcher der angetanen Kritikerzunft wahrhaft aus der Schreibfeder spricht, schmückt sie die Sängerin doch selbst gern mit derartigen Lorbeeren und lobte ihre ersten Alben „Jezebel“ und „One Breath“ über den grünen Klee. Vielleicht hilft es Anna Calvi aber auch, dass sie auf der Bühne eine Art unsichtbares Supermancap trägt, das ihr das nötige Selbstbewusstsein verleiht und eine andere Anna Calvi aus ihr macht. Oder ist es gar keine andere, keine Kunstfigur, wie gern gemutmaßt wird. Ist es vielmehr der Mr. Hyde ihrer Seele, der im Gegensatz zum braven Dr. Jekyll mit jedem Ton hervorbrechen darf wie der Tiger aus dem Käfig? Und der dabei eine ganze Welt heraufbeschwören kann, die voller Tiefe und Dramatik ist. Ermöglicht wird diese Welt auch von Annas favorisierter Gitarre, einer Fender Telecaster aus den frühen 90ern. Mit ihr erzielt sie diesen imposanten, plastischen Sound – mit ihr zaubert sie: das Perlen einer Harfe, das Rauschen eines Bachs, das Trommeln des Regens. Da wundert es nicht, dass sie sich selbst als Künstlerin sieht, die mit ihrer Musik Bilder malt. Und zwar ohne den Anspruch, perfekt zu sein. Vielleicht handelt ihr drittes Album „Hunter“ ja auch daher vom Jagen und Gejagtwerden, von Körpern und Begehren. Es ist ein queeres Album, wie sie sagt, ein Selbstbefreiungsversuch von all den weiblichen Gendernormen, die sie zeitlebens als einengend und absurd empfand. Und es zeigt Anna Calvi, wie sie ist: als Ausnahmeerscheinung.

Besetzung und Land

Vereinigtes Königreich

Link

Zeit und Ort

Do, 8. August 2019 · Theatervorplatz
Beginn: 20:00 Uhr

Einlass ab: 18:30 Uhr

Tickets

Preis voll ermäßigt
Vorverkauf: 16,00 € 13,00 €
Abendkasse: 19,00 € 16,00 €

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