José James

presents „Lean On Me“

Da rollt ihm die gesamte Jazzwelt allerorten den roten Teppich aus, adelt ihn gar als „neue Stimme des Jazz“ und was macht dieser Kerl: Er bricht mit allen Erwartungen. José James mixt in seine musikalische Jazzpalette gnadenlos funkigen Neo-Soul, modernen Pop, Rockeinflüsse und Rhythm’n’Blues. So mancher Kritiker sieht die sorgsam aufgebaute Sandburg niedergerissen, andere feiern ihn für seine Flexibilität und Treue zu sich selbst. Denn José James will vor allem eines: Musik machen, die ihm gefällt – frei und ohne Limitierung.

Diese vehemente Forderung resultiert vielleicht aus der Tatsache, dass die Karriereleiter für den amerikanischen Sänger erst beim zweiten Anlauf bereitstand. Sein erster Versuch mit Anfang zwanzig, in der New Yorker Jazzszene Fuß zu fassen, scheitert so eindrücklich, dass er zunächst jahrelang kein Mikro mehr zur Hand nimmt. Als er es dann auf Drängen seiner Freundin noch einmal probiert, gewinnt er an der prestigeträchtigen New School von New York ein Teilstipendium. 2006 drückt er dem legendären Produzenten Gilles Peterson bei der London Jazz Competition ein Demo seiner Interpretation von „Equinox“ in die Hand. Dieser zögert keine Sekunde: Zwei Jahre später erscheint auf seinem Label das gefeierte Debütalbum „The Dreamer“, auf dem James Soul- und Worldmusic innovativ in ein Jazzgewand kleidet. Seine Liebe zu verschiedenen Musikstilen bringt José James jedoch dazu, sich immer wieder neu zu erfinden. Mit dem Wechsel zum Label Bluenote findet er die dafür nötige Freiheit. Hier widmet er sich auch weiterhin seinen musikalischen Vorbildern, unter denen sich klassische Rockbands genauso finden wie diverse HipHop- und Jazzgrößen. So ist es nach John Coltrane und Billie Holiday nun die Soul- und Gospellegende Bill Withers, dem er die Ehre eines Hommage-Albums angedeihen lässt. Für ihn nur logische Konsequenz, finden sich dessen weltbekannte Songs wie „Lovely Day“ und „Lean On Me“ mit ihren Botschaften von Frieden, Liebe und Gemeinschaft doch bereits seit Jahren auf seinen Setlisten. Damit vereint José James in seiner Musik eben nicht nur Generationen, sondern auch Welten.